Was ist august sander?

August Sander war ein deutscher Fotograf, der von 1876 bis 1964 lebte. Er gilt als einer der Pioniere der dokumentarischen Fotografie und der Porträtfotografie. Sander ist besonders für seine langfristige Arbeit "Menschen des 20. Jahrhunderts" bekannt, bei der er versuchte, eine umfassende fotografische Darstellung der deutschen Gesellschaft zu schaffen.

Sander wurde in Herdorf, Deutschland, geboren und begann seine Karriere in der Fotografie im Alter von 17 Jahren. Er studierte zunächst Malerei und Kunstgeschichte, konzentrierte sich jedoch später ausschließlich auf die Fotografie. Er eröffnete sein eigenes Fotostudio in Köln und entwickelte eine realistische und sachliche Fotografie, die die Menschen in ihrem Alltag und in ihrer natürlichen Umgebung zeigt.

"Menschen des 20. Jahrhunderts" wurde von Sander über mehrere Jahrzehnte hinweg fotografiert und umfasst über 500 Porträts von Menschen aus verschiedenen sozialen Schichten und Berufen. Sander gliederte die Porträts in Gruppen wie Bauern, Handwerker, Künstler, Intellektuelle und Politiker. Das Werk sollte die Vielfalt der deutschen Gesellschaft abbilden und war stark von Sander's Überzeugung von der sozialen Klasse als definierender Kraft für den individuellen Charakter beeinflusst.

Leider wurde das Projekt während der Zeit des Nationalsozialismus von den Nazis verboten, da es ihrer nationalistischen Ideologie widersprach. Viele der Negative wurden zerstört, aber Sander konnte einige verstecken und so das Werk bewahren.

Sander beeinflusste eine ganze Generation von Fotografen und seine Arbeiten sind bis heute als bedeutende Beiträge zur Fotografiegeschichte anerkannt. Seine Porträts zeigen nicht nur individuelle Gesichter, sondern vermitteln auch Einblicke in die soziale und kulturelle Geschichte Deutschlands im 20. Jahrhundert.